Landjugend Glane

Kath. Landjugend Glane

Ährensache - Strohkirche

Aehrensache

Im Jahr 2004 veranstaltete die Niedersächsische Landjugend e.V. (NLJ) einen Wettbewerb unter den Landjugend-Ortgruppen. Es ging darum, an öffentlichen Orten im jeweiligen Verbreitungsgebiet der Gruppe witzige und kreative Strohfiguren zu bauen. Diese sollten möglichst vielen Menschen eine Freude bereiten und eine Bereicherung des Ortsbildes sein.

Auch wir haben uns schnell entschlossen teilzunehmen. Es stellte sich bei mehreren Treffen heraus, dass es gar nicht so einfach war zu entscheiden, was wir aus Stroh bauen können. Ein Standort war allerdings schnell gefunden, der Kreuzbrink, eine Durchgangsstraße zwischen beiden Hauptstraßen, der B51 und der Bielefelder Straße. Von weitem schon zu sehen. Doch was wird gebaut? Ein großes Strohmännchen hatte im Jahr davor im Ort gestanden und war nichts Neues mehr. Auch einige Nachbargemeinden hatten ausgefallene Strohfiguren errichtet, z.B. Trecker mit Anhänger oder eine Kutsche mit zwei Pferden.

Woran denken die Leute wenn sie den Begriff Landjugend hören? „Trecker, Bauernhof, Scheunenparty und Kirche“. Kirche war unser Stichwort. Eine Kirche aus Stroh hatte es in der Umgebung noch nicht gegeben. In den Vorbereitungen ein großes Vorhaben wie sich herausstellte, jede Menge Stroh musste organisiert werden und auch weiteres Zubehör. Nach ein paar Telefonaten waren dann auch diese Hürden genommen. Die Familie Große Albers stellte das Stroh zur Verfügung und die Firma Poggemann die Maschinen und Geräte.

Die Vorbereitungen waren getroffen. Jetzt hätte es losgehen können, wäre da nicht der Regen gewesen. Um mehr als eine Woche wurde der Zeitplan nach hinten verschoben.

An zwei Tagen wurden die ganzen Strohbunde gepresst, teilweise bis weit nach Mitternacht.
Dann konnte der Bau beginnen. 15 Landjugendmitglieder errichteten in ca. 1.320 Arbeitsstunden die Strohkirche. Jede freie Minute wurde genutzt, ob am Wochenende oder Alltags. Am Wochenende haben sogar manche Mitglieder in der Strohkirche auf Luftmatratzen und in Schlafsäcken übernachtet, um ungebetene Besucher abzufangen. Doch bis auf ein paar kleinere Zwischenfälle lief alles reibungslos.

Es stand wieder ein 14 Stunden Arbeitstag bevor, die Dachkonstruktion und der Turm wurden aufgebaut. Zwei Tage später die Ernüchterung, der Turm ist schief, alle Mühen brachten nichts, er wurde nicht gerade. Es musste ein Provisorium herhalten um alles abzustützen, bevor der Turm wieder abgebaut wurde. Beim zweiten Aufbau des Turmes wussten wir dann worauf wir achten mussten. Währenddessen verursachten die Autos auf der Straße bereits einen kleinen Stau, weil die Zahl der Interessierten stetig anstieg.

Cornelia Kleine Börger war für die Innengestaltung der Strohkirche zuständig und fertigte in mühevoller Kleinarbeit bis spät in die Nacht Bleistiftzeichnungen der einzelnen Kreuzwegstationen an. Diese wurden an den Wänden der Kirche angebracht. Zudem gab es einen Wetterhahn auf dem Kreuz des Turmes, eine funkgesteuerte Turmuhr und eine Glocke die zu jeder vollen Stunde schlug.

Nach Fertigstellung der Strohkirche war die Messe der Höhepunkt. Der Glaner Pfarrer Arnold Kuiter musste nicht lange gebeten werden, uns durch einen Gottesdienst am Wochenende in der Strohkirche zu unterstützen. Über 300 Einträge im Gästebuch, unter anderem von Besuchern aus Düsseldorf, Neuss und Bochum, die gerade Urlaub in unserer Region machten. Weit über 500 Besucher konnten wir an beiden Tagen am Eröffnungswochenende begrüßen.
Für unsere Landjugend war die Teilnahme an diesem Wettbewerb jetzt schon ein voller Erfolg, unabhängig von der Platzierung.

Im September ging es für ein Wochenende nach Hannover, um an der öffentlichen Preisverleihung beim Schorsenbummel teilzunehmen.
Es war ein Erfolg! Unsere Ortsgruppe erreicht mit dem Bau der Strohkirche den zweiten von zwanzig Plätzen bei diesem Wettbewerb. Das hat nicht nur die Mitglieder sehr gefreut, sondern auch die Bürger der Gemeinde.

Wegen dem schlechten Wetter und dem vielen Regen, mussten wir Anfang Oktober leider die Strohkirche abbauen, was uns Mitgliedern sehr schwer gefallen ist. Denn dieser Bau hat nach der Arbeit unsere Freizeit komplett in Anspruch genommen und gehörte mit in unser Leben.

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